Bericht aus der Rhein-Neckar-Zeitung
Heddesbach(at). Im festlich geschmückten Bürgersaal wurde am Freitag im Rahmen einer Gemeinderatssitzung Bürgermeister Herwig Klein, Amtsinhaber schon seit 24 Jahren, von seinem Stellvertreter Otto Reinhard für weitere dreieinhalb Jahre verpflichtet. Klein, dienstältester Bürgermeister im Rhein-Neckar-Kreis, setzt auch in Zukunft auf den bisher praktizierten Zusammenhalt im Ort.
Die Heddesbacher hatten Herwig Klein am 19. Oktober mit 100 Prozent der abgegebenen Stimmen wieder zum Bürgermeister gewählt. Das große Vertrauen sei Ausdruck der Anerkennung für Kleins Arbeit, betonte Otto Reinhard in seiner Ansprache. Klein haben in seiner langen Amtszeit Zielorientierung, Ausdauer, Beweglichkeit, Reaktionsvermögen, Selbstvertraen in die eigene Leistungsfähigkeit, Belastbarkeit, Risikobereitschaft, Mut und Härte gegen sich selbst bewiesen.
"Die Bilanz aus den drei Amtsperioden Kleins kann sich sehen lassen", lobte Reinhard und verwies auf den Ausbau der Poststraße, die Neugestaltung des Kirchplatzes, die Verengung der Hauptstraße sowie den Ausbau von Forsthaus- und Wolfsgrubenweg. Dafür bedankte sich Reinhard namens aller Heddesbacher, wünschte Klein Glück und Gesundheit für die nächste Amtszeit und verpflichtete ihn per Handschlag - doch nur für die nächsten dreieinhalb Jahre. Nach deren Ablauf vollendet Klein sein 68. Lebensjahr und muss in den Ruhestand gehen. Einen Blumenstrauß überreichte Otto Reinhard Kleins Ehefrau.
Die Grüße und Glückwünsche von Landrat Dr. Jürgen Schütz, des Kreistags und der Kreisverwaltung überbrachte Verwaltungsdirektor Albin Herrmann. Das Wahlergebnis sei, wie schon bei der Wiederwahl Kleins vor acht Jahren, eindeutig und beispiellos im Rhein-Neckar-Kreis gewesen. Die 100 Prozent seien Ansporn für Klein, den bedingungslosen Einsatz zum Wohle der Gemeinde fortzusetzen, sagte Herrmann. Und mit seinem ehrenamtlichen Engagement habe Klein seit seinem Amtsantritt im Jahre 1984 vieles erreicht. Herrmann erinnerte an den Umbau des früheren Schulhauses zu einem Bürgersaal und einem Mehrzweckraum für die Vereine oder den Neubau einer Teichkläranlage.
Wie Herrmann sagte, hat Heddesbach seit 1984 5,8 Millionen Euro investiert. Damit habe die gerade mal 500 Einwohner zählende Gemeinde mit einer bescheidenen Steuerkraft große finanzielle Herausforderungen bewältigt und dabei sparsam gewirtschaftet. Jetzt könne der kleine Ort auf eine solide Haushaltssituation, ein beachtliches Rücklagenpolster und eine moderate Pro-Kopf-Verschuldung verweisen.
Bürgermeister Marcus Zeitler aus Schönau hob das "gute nachbarschaftliche Verhältnis über den Berg hinweg" hervor. Namens des Gemeinderates wünschte Ursula Suermann dem alten und neuen Bürgermeister Glück. Wie sie sagte, hat sie einen Antrag auf Heraufsetzung der Altersgrenze für ehrenamtliche Bürgermeister beim Ministerium in Stuttgart gestellt. Uwe Rupprecht und Karl Suermann warteten Herwig Klein mit einem Fass Bier auf.
Zum Schluss bedankte sich Klein bei allen, die zur Verpflichtung in den Bürgersaal gekommen waren. Darunter die Bürgermeister aus dem Steinachtal, Werner Fischer vom Gemeindeverwaltungsverband Schönau, das Pfarrerehepaar Heuß und die Vertreter der örtlichen Vereine. Klein hofft, dass der Gemeinderat auch in der vierten Amtszeit hinter im Stelen und die Zukunftsaufgaben bewältigen werde. Sorgen bereiten ihm der Einwohnerschwund, das befleckte Landschaftsbild und die Verödung des Ortskerns. Doch Klein gab sich am Freitag zuversichtlich: "Zusammen sind wir stark". Wenn die Gemeinsamkeit anhalte, dann sei es auch in Zukunft um Heddesbach nicht schlecht bestellt.
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